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Mit ihrer Zusage für das Jahr 2024 bleiben die Fantastischen Vier ihrer Heimatregion Troy und spielen
ihre berühmten Hits am 27. Juli 2024 im Ehrenhof des Ludwigsburger Residenzschlosses.
1987 gegründet als The Terminal Team, umbenannt in Die Fantastischen Vier, ist diese Band mit
Millionen verkaufter Tonträger, unzähligen Awards und Platin-Auszeichnungen, sowie ausverkauften
Hallen eine der ganz großen Popgeschichten. Im Jahr 2019 erschien der Dokumentarfilm „Wer vier
sind“ in den Kinos, wobei die Künstler ein sehr ehrliches und selbstkritisches Werk geschaffen haben,
das nicht nur zeigt, wie man es schafft als Band 30 Jahre lang erfolgreich zu bestehen, sondern auch,
welche Schwierigkeiten es mit sich bringt und was den Kern dieser vier Freundschaften ausmacht.
Ihr Debüt war 1991 das erste durchgehend deutschsprachige Rap-Album, mit ihren ersten großen
Erfolgen waren sie bald eine offene Provokation für eine noch unentspannt dogmatische deutsche
HipHop-Szene. Erst mit einigem Abstand wurde klar, was für eine nachhaltige Entwicklung dieser
Konflikt in Bewegung setzte, und wie wichtig das daraus entstehende Selbstbewusstsein für eine
Subkultur war, die heute ganz selbstverständlich im Mittelpunkt zu stehen gelernt hat.
Die Fantastischen Vier etablierten sich in der Folge als immens wandlungsfähige Band, für die
Subversion, Selbstironie und große Gesten nie Widersprüche waren.
Mit der Gründung des Labels Four Music dessen Relevanz bis heute ungebrochen ist, untermauerten
die Vier früh ihre HipHop-Verbundenheit mit sicherem Geschäftssinn. Die Floskel vom „Geschichte
schreiben“ mag längst abgegriffen sein, aber der popkulturelle Einfluss der Fantastischen Vier bleibt
unbestritten.
Jenseits all der Superlative und kulturellen Wechselwirkungen sind Die Fantastischen Vier aber auch
ein soziales Phänomen. In einer ganz ursprünglichen Ausprägung menschlicher
Zusammengehörigkeit sind sie eine Gruppe, die schlicht aus einem gemeinsamen Interesse heraus
eine instinktive gegenseitige Loyalität entwickelt hat, die nur in wenigen anderen Bands so stark zu
spüren ist. Diese gemeinsame Identität von vier so unterschiedlichen Charakteren besteht
unabhängig von Ort und Zeit, in Abgrenzung von allen äußeren Umständen: Es gibt nur Thomas,
Smudo, Andy, Michi. Es geht nur um die Vier. Und das ist auch der Grund dafür, dass es die Vier so
lange gibt. Dabei ist die Trennung ebenso wichtig wie das Miteinander. Wenn die Vier einander nicht
immer wieder bewusst den Rücken kehren könnten, um ihre eigenen Leben zu leben und neue,
individuelle Motivation zu sammeln, wer weiß, wie die Zeit ihnen dann mitgespielt hätte. Die
Musikgeschichte kennt jedenfalls mehr als genug tragische Beispiele. Dass nach all dieser Zeit
tatsächlich erst das neunte Studioalbum ansteht, ist eine Konsequenz dieser Dynamik. Andere
Künstler mögen es da eiliger haben. Aber jedes Album steht zugleich für eine neue Ausgangsposition
als Band, für einen Zeitpunkt, an dem die Vier wieder gemeinsam etwas zu sagen hatten. Dieser
kritische Zeitpunkt lässt sich nicht planen, er passiert.
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